Grußwort von Prof. Dr. Stephan Bierling

Seit ich im Mai 2000 an der Universität Regensburg angeheuert habe, war es mir immer ein besonderes Anliegen, meinen Studentinnen und Studenten Einblicke in künftige Berufsfelder zu vermitteln. Ein zentrales Element dabei war, den Kontakt mit den „Ehemaligen“ zu kultivieren und von ihren Erfahrungen zu profitieren. Dass sich in Philopolis e.V. so viele von ihnen organisieren, um den aktuellen Politikwissenschaftsstudentinnen und -studenten praktische Einblicke ins Berufsleben zu bieten und sie auf ihre Karrieren vorzubereiten, ist eine der zahlreichen bereichernden Erfahrungen, die ich in Regensburg sammeln durfte.

 

Da die Politikwissenschaft kein festes Berufsbild hat, sondern auf vielfältige Aufgaben von der Bundestagsreferentin über den Stiftungsmitarbeiter bis hin zur Journalistin vorbereitet, ist der Aufbau von Kontakten und Netzen in den verschiedensten Sach- und Fachbereichen von überragender Bedeutung. Wer weiß, wie schwierig es ist, eine gute Idee in eine organisatorische Form zu gießen und über viele Jahre hinweg am Leben zu halten, kann die Leistung von Philopolis gar nicht hoch genug einschätzen. Einmal etwas erfolgreich zu veranstalten, ist schon eine schöne Sache. Aber es wieder und wieder zu tun über viele Jahre hinweg wie Philopolis, spricht für die Motivation und das Engagement der jeweiligen Vorstände und für die Qualität der den Verein tragenden Idee.

 

Ich wünsche Philopolis alles Gute bei seinen Projekten. Seien Sie meiner Unterstützung versichert, ich hätte mir gewünscht, als Student so einen tollen Verein zur Seite gehabt zu haben!

 

Stephan Bierling

Professor für Internationale Politik

 


Grußwort von Prof. Dr. Alexander Straßner

Die Universität hat es augenblicklich schwer, ihren Status als selbstverwaltende Körperschaft zu vermitteln, sowohl in der Öffentlichkeit als auch unter den Studenten selbst. Die einzigartige akademische Freiheit an der Universität und das von ihr gepflegte Humboldtsche Bildungsideal, sich auf die Freiheit von Forschung und Lehre ebenso zu berufen wie auf die Zweckfreiheit von Bildung, geraten mehr und mehr in den Hintergrund und eröffnen ein Verständnis von Hochschulbildung, das mehr an die Fortsetzung einer schulischen Laufbahn erinnert denn an akademische Eigenverantwortung.

 

Einer der Träger dieses leider schon fast anachronistischen Bildungsverständnisses ist die Selbstorganisation des Studiums durch die Studenten, die nicht nur in Eigenstudium die in den Lehrveranstaltungen umrissenen Themen selbständig vertiefen dürfen, sondern auch die Gründung von Vereinigungen anstreben sollten, um das durch die Universität bereitgestellte Potenzial universitärer Bildung optimal zu nutzen. Dies ist nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, da der Übergang von der akademischen Freiheit in die Zwänge und Strukturen des Berufslebens trotz meist mehrerer absolvierter Praktika nicht selten recht abrupt erfolgt.

 

Seit Jahren ist daher der Alumni-Verein Philopolis e.V. eine wichtige Stütze für das Institut für Politikwissenschaft, der nicht nur Studenten aller Studienphasen zusammenführt, sondern auch eine Scharnierfunktion zwischen den Ehemaligen, bereits fest im Berufsleben verwurzelten Politikwissenschaftlern, und den aktuell studierenden, einnimmt. Potentielle Karrierewege, Tätigkeitsfelder, Berufsaussichten und klassische Bewerbungsstrategien werden durch ihn an die aktuelle Studentengeneration herangetragen, er vermittelt darin ein konkretes Bild für ein bis dahin doch meist recht unscharf umrissenes Tätigkeitsprofil. Diese Funktion ist umso wertvoller, als Philopolis e.V. dazu beiträgt, starre Berufsaussichten während des Studiums kritisch zu hinterfragen und durch Netzwerkknüpfung und Vorträge gänzlich neue Vorstellungen der beruflichen Tätigkeit als Politikwissenschaftler zu eröffnen.

 

Als Studienberater für das Fach Politikwissenschaft wünsche ich dem neuen Vorstand um Verena Ibscher, Lisa Geltinger und Hannah Marksteiner viel Erfolg und Kraft für die anstehenden Aufgaben und bedanke ich mich ausdrücklich für das zusätzliche universitäre Engagement, ohne das unsere Institution überhaupt nicht denkbar wäre.

 

Prof. Dr. Alexander Straßner